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...auf meiner Homepage! Als kleinen "Gruß aus der literarischen Hexenküche" werde ich an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen mehr oder weniger ernst gemeinte Betrachtungen zum Zeitgeschehen veröffentlichen. Viel Spaß dabei!

Die schönste Zeit im Jahr

So langsam rutschen wir wieder hinein in die schönste Zeit im Jahr… keine Sorge, ich habe nicht etwa die Jahreszeiten verwechselt, mich erinnern nur die Wahlkampfmonate immer so sehr an die Vorweihnachtszeit. Ja, denn so wie die Kinder in der Vorweihnachtszeit Briefchen schreiben, so schreiben die Politiker in der Vorwahlzeit auch Briefchen, und in beiden Briefchen steht drin, wie brav sie denn gewesen wären und auch weiter brav sein werden. Und so wie die Kinder vor Weihnachten sind auch die Politiker vor den Wahlen wirklich brav, tun was man Ihnen sagt und lächeln die ganze Zeit selig vor sich hin. Und so wie die Kinder zur Weihnacht ihre Geschenke wählen, dürfen wir zur Wahl dann die Politiker wählen---nur Schade, dass man diese im Gegensatz zu den Geschenken nicht mehr umtauschen kann, wenn es nicht das Richtige war…
Aber Spaß beiseite. Der Vergleich zwischen Vor-Weihnachtszeit und Vor-Wahlzeit mag an den Haaren herbeigezogen sein, aber eines sollten wir doch im Auge behalten: So wie das Christkindl auch schaut, ob die Kinder das ganze Jahr brav waren und nicht nur im Dezember, so sollten wir Wähler uns nicht von den Versprechen der Vorwahlzeit blenden lassen, sondern die gesamte vergangene Amtszeit der Kandidaten (sofern schon einmal gewählt) betrachten. Denn egal ob Regierung oder Opposition, manch ein „Volksvertreter“ hat sich nach der Wahl als reiner Interessenvertreter dieser oder jener Lobby entpuppt. Aber Demokratie heißt nicht, dass Mandatare ausschließlich zum Wohle bestimmter Interessengruppierungen arbeiten – eine solche Einstellung führt unweigerlich zur kontinuierlichen Stärkung der eh schon dominierenden Gruppen. Demokratie heißt, dass Vertreter verschiedener Bevölkerungsgruppen ihre Sichtweisen austauschen und dann versuchen, die bestmögliche Entscheidung für die GESAMTE Gesellschaft zu finden. Denn nur eine ausgeglichene Gesellschaft ist eine funktionierende Gesellschaft. Dass manch ein Politiker dies anscheinend vergessen hat, ist tragisch genug – katastrophal wäre es, wenn auch wir Wähler uns nicht mehr daran erinnerten.